Alkestis

Alkestis
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Tochter des Pelias*, Frau des Admetos**, die sich, im Gegensatz zu dessen alten Eltern, bereit fand, anstelle ihres Mannes zu sterben. Schon hat sie von Admetos und ihrem Söhnchen Abschied genommen, schon hat man um die Tote geklagt und ist dabei, sie in ihr Grab zu legen, da erscheint Herakles* in dem Trauerhaus und wird freundlich aufgenommen. Admetos verschweigt ihm rücksichtsvoll den Tod seiner Frau; erst von einem Diener, den der bezechte Gast zum Mittrinken auffordert, erfährt er die Wahrheit und entschließt sich, dem Todesgott seine Beute abzuringen. Tatsächlich bringt er Alkestis zurück, verschleiert, als eine angeblich Fremde, die er Admets Obhut anvertraut. Der sträubt sich heftig und windet sich, bis Herakles die Frau entschleiert und die Eheleute wieder vereint (Euripides, Alkestis.).
Das Drama des Euripides ist keine Tragödie, aber auch kein Satyrspiel, wiewohl es, hinter drei Tragödien, dessen Platz in der Spielfolge einnahm. Die kunstvolle Mischung tragischer und burlesker Elemente hat immer wieder zur Nachgestaltung herausgefordert, zum Beispiel Pier Iacopo Martello (1720), Christoph Martin Wieland (1773), Hugo von Hofmannsthal (1893–1923) und Thornton Wilder, der in seiner ›Alkestiade‹ (1955) den bereits im 1. Buch der ›Iden des
März‹ (1948) kurz aufgegriffenen Stoff (XXI) sehr frei behandelt. Jean Baptiste Lullys Oper ›Alceste‹ (1674) ist eine barocke Haupt- und Staatsaktion, die mit wenig Euripideischem ein buntes Mythenragout würzt, und auch Georg Friedrich Händel führt in seinem ›Admet, König von Thessalien‹ (1727) neue Personen und Handlungselemente ein, während Glucks ›Alceste‹ (1767) sich eng an das antike Vorbild hält, ebenso wie die ›Alkestis‹ von Egon Wellesz (1925).

Who's who in der antiken Mythologie. 2013.

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